Apple hat den Corona Sell Off zur Gänze wieder aufgeholt, und testet aktuell mehrmals das schwer zu überwindende All Time High bei 320 US-Dollar. Entwickelt sich das Wiederhochfahren der Wirtschaft in Asien, Europa und den USA ohne nennenswerten Anstieg der Infektionszahlen, sollten auch die I-Phone-Umsätze wieder anziehen und den Kurs über die 320 US-Dollar treiben.
Wal-Mart hat bislang in der Corona-Krise eine relativ gute Performance gezeigt. Der Handelsriese konnte den Aktienkurs im Vergleich zum Vorkrisenniveau in der Spitze sogar um 10 % steigern. Anleger, die in der aktuellen Marktlage keine Short-Strategien eingehen wollen, sind mit einem Call auf Wal-Mart gut aufgehoben.
Netflix konnte als „stay at home“-Aktie von den weltweiten Quarantänemaßnahmen profitieren. Nachdem uns der Virus noch länger erhalten bleiben wird, ist auch ein Kunden- und Kurszuwachs bei Netflix garantiert. Mittelfristig muss man auch den Dienst Disney+ auf der Rechnung haben, der bei Netflix in weiterer Folge Wachstum abgraben wird.
Die Marktteilnehmer differenzieren nach dem Corona-Crash am Weg nach oben, welcher Wert weniger von den Eindämmungsmaßnahmen getroffen wurde. Der Bogen spannt sich von der Luftfahrtsindustrie bis hin zum E-Commerce als einen Gewinner der Maßnahmen. In Sachen E-Commerce sitzt der Zahlungsdienstleister PayPal in der ersten Reihe und hat noch eine erfolgreiche Zeit vor sich.
Fresenius wurde von den Marktteilnehmern im Kollektiv abgestraft, obwohl sich die Erlössituation 2020 als robust herausstellen sollte. Am gestrigen Handelstag gewann beispielsweise die Tochter FMC 3,24 % an Börsenwert hinzu, was eventuell ein Zeichen ist, dass der Markt zu differenzieren beginnt.
Microsoft nimmt durch kluge Unternehmenspolitik seit Jahrzehnten einen Spitzenplatz in der Softwareindustrie ein. Der Markt erfährt durch die Corona-Krise einen Technologieschub und Microsoft ist mit seinen Produkten für virtuelles Teamwork zur Stelle. So verwundert es nicht, dass das Papier nur ungerne aus den Portfolios geschmissen wird.
Das 1,8 Billionen schwere Hilfspaket der US-Regierung konnte die Korrektur an den Märkten stoppen und ein Renditefeuer entfachen. Die Intel-Aktionäre haben im Zuge des Crashs der letzten Wochen im Gleichschritt mit dem S&P Index verloren. Ab 16. März konnte sich jedoch der Kurs von Intel beträchtlich vom S&P Index abheben. Können die Lieferketten intakt gehalten werden, ist Intel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Profiteur der Corona-bedingten Verlagerung des Wirtschaftslebens in das Internet.
SAP scheint Glück zu haben und ist durch sein Geschäftsmodell weniger den Risiken der Abschottungsmaßnahmen ausgesetzt. Die Entwicklerarbeit wandert ins vernetzte Homeoffice und muss nicht wie bei der Autoindustrie stillgelegt werden. Wie sich die Einnahmen entwickeln, bleibt Gegenstand der Spekulation und kostete den Walldorfern bereits 36 % an Kursentwicklung. Eventuell haben wir diese Woche den Anfang einer Bodenbildung gesehen, was ein Gambling auf eine Bärenmarktrally interessant macht.