SMA Solar Long: Ist 40-prozentiger Kurseinbruch überzogen?

SMA Solar: Billigkonkurrenz aus Fernost wird stärker!


Es könnte sich die Geschichte in der Solarbranche wiederholen. Im Marktsektor Solarpaneele dominieren chinesische Hersteller mit einem Weltmarktanteil von über 90 Prozent. In Europa gibt es keine nennenswerten Produzenten von Paneelen mehr. Bleiben die Regulatoren untätig, werden in Zukunft auch chinesische Wechselrichterhersteller den Markt dominieren.

Die Schwierigkeiten in der Solar-Industrie haben einen immer weiteren Einflussbereich. Trotz des wachsenden Bedarfs an Solaranlagen türmen sich die Wechselrichter in den Lagerbeständen der Händler und Produzenten. Wechselrichter transformieren den Gleichstrom der Solarpaneele in den Wechselstrom des elektrischen Netzwerks. Vor etwa einem Monat musste der führende europäische Anbieter von Solartechnik, SMA Solar, eine Gewinnwarnung herausgeben. Daraufhin fiel der Aktienkurs zeitweise um mehr als 30 Prozent. SMA leidet wie die anderen europäischen Hersteller auch, unter der billigen Konkurrenz aus China. Trotz des Booms in der Solar-Industrie droht den Solarkonzernen ein ruinöser Preiskampf. Erste Hersteller wie Fronius aus Österreich geben auf und müssen Mitarbeiter entlassen. Den Herstellern von Wechselrichtern droht nun mit einer Verzögerung von sechs Monaten dasselbe Schicksal wie den Modulproduzenten. Sie konnten einfach nicht mehr mit den Niedrigpreisen der chinesischen Marktführer mithalten.

Zum Chart

Die Gewinnwarnung vom 19. Juni 2024 war auch für die Aktionäre von SMA Solar ein einschneidendes Ereignis. Der Aktienkurs verlor daraufhin an einem Tag mehr als 31 Prozent. Auch in den Wochen danach konnte sich der Kurs nicht stabilisieren und verlor noch einmal in Summe über 12 Prozent. Wird den Dumpingpreisen der chinesischen Hersteller nichts entgegengesetzt, könnte die Verlustserie weitergehen. Ein Kahlschlag wie bei Fronius bei den Mitarbeitern würde die Fähigkeiten, hohe Umsätze zu generieren, drastisch einschränken und auf dem Kurs lasten. Am Mittwoch letzter Woche konnte sich der Kurs durch einen Anstieg von knapp 7 Prozent leicht erholen. Auch an den beiden aktuellsten Handelstagen, Donnerstag und Freitag letzter Woche, konnte der Kurs gehalten werden. Am 8. August steht die Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal 2024 an. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Wechselrichterhersteller die Marktteilnehmer überzeugen kann, ist möglicherweise höher als die Meldung einer weiteren Enttäuschung. Die Betrachtung der fundamentalen Kennzahlen wie Gewinnsteigerung und KGV hinterlässt jedoch Zweifel. Im Zeitraum von 2024 bis 2026 ist eine Gewinnsteigerung von 140 Prozent eingeplant. Genau diese Steigerung könnte beim Ausblick nach unten revidiert werden.

SMA Solar Technology AG (Tageschart in Euro)

Tendenz:

Wichtige Chartmarken

Widerstände: 38,22 // 45,20 Euro
Unterstützungen: 23,26 // 20,51 Euro

Fazit

In Europa gibt es keine nennenswerten Produzenten von Paneelen mehr. Bleiben die Regulatoren untätig, werden in Zukunft auch chinesische Wechselrichterhersteller den Markt dominieren.

Mit einem Open End Turbo Long (WKN JT17GF) könnten risikofreudige Anleger, die einen steigenden Kurs der Aktie von SMA-Solar in den nächsten Wochen erwarten, überproportional von einem Hebel in Höhe von 3,62 profitieren. Das Ziel sei bei 30,70 Euro angenommen (1,22 Euro beim Derivat). Der Abstand zur Knock-Out-Barriere beträgt 23 Prozent. Der Einstieg in diese spekulative Position bietet sich dabei stets unter der Beachtung eines risikobegrenzenden Stoppkurses an.

Dieser könnte beim Basiswert bei 20,91 Euro platziert werden. Im Open End Turbo Long ergibt sich daraus ein Stoppkurs von 0,24 Euro. Für diese spekulative Idee beträgt das Chance-Risiko-Verhältnis dann 1,2 zu 1.

Strategie für steigende Kurse
WKN: JT17GF Typ: Open End Turbo Long
akt. Kurs: 0,64 – 0,69 Euro Emittent: JP Morgan
Basispreis: 19,17 Euro Basiswert: SMA Solar Technology AG
KO-Schwelle: 19,17 Euro akt. Kurs Basiswert: 24,95 Euro
Laufzeit: Open End Kursziel: 1,22 Euro
Hebel: 3,62 Kurschance: + 76 Prozent
Quelle J.P. Morgan



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