User-Zahlen steigen wieder, aber…

Netflix: Das Haar in der Suppe


Früher schauten Investoren sehr genau auf neue User-Zahlen bei Netflix, heute scheint sich das Bild etwas geändert zu haben und dadurch der Fokus auf die reinen wirtschaftlichen Kennzahlen gerückt sein. Genau an dieser Stelle hat der US-Streamingdienstleister nach Vorlage frischer Quartalszahlen im nachbörslichen Handel aber enttäuscht.

Netflix hat im vierten Quartal beim Nutzerwachstum die eigenen Erwartungen von rund 4,5 Mio. neuen Usern und die Erwartungen des Marktes klar übertroffen. Weltweit legten kostenpflichtige Abos um 7,66 Mio. auf 230,75 Mio., der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,9 % auf 7,852 Mrd. US-Dollar zu, womit die Erwartungen weitgehend getroffen wurden. Das Haar in der Suppe bilden jedoch höhere Kosten, der operative Gewinn ging gegenüber dem Vorjahresquartal von 632 Mio. US-Dollar auf 550 Mio. Dollar zurück. Der Nettogewinn schrumpfte sogar von 607 Mio. auf 55 Mio. US-Dollar. Das Ergebnis je Aktie verringerte sich von 1,33 auf 0,12 US-Dollar, wie Netflix nachbörslich mitteilte. Für das erste Quartal 2023 stellt Netflix einen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,9 % auf 8,172 Mrd. Dollar in Aussicht.

Ein Blick auf den Kursverlauf seit Mai letzten Jahres zeigt zwar eine fortgeschrittene Erholung, diese geriet allerdings an den Zwischentiefs aus Anfang letzten Jahres etwas ins Stocken, wo sich zusätzlich der EMA 50 als zusätzliche Hürde aufhält. Auch die nachbörsliche Indikation brachte keine nennenswerten Impulse für die Netflix-Aktie hervor, sodass die Entwicklung der nächsten Tage einer engeren Beobachtung gewidmet werden sollte. Aus technischer Sicht besteht immer noch ein intakter Aufwärtstrend seit Frühjahr letzten Jahres.

Goldene Zeiten sind vorbei

 

Die guten Zeiten, als Netflix noch Platzhirsch im Streaming-Bereich war, sind vorbei. Gelingt es nicht die Vorwochenhochs bei 336,65 US-Dollar demnächst zu attackieren und eine Fortsetzung der seit Mai letzten Jahres andauernden Aufwärtsbewegung zu initiieren, könnte durchaus eine größere Konsolidierung auf Anleger zukommen. Abschläge unter den EMA 50 von 307,31 US-Dollar dürften rasch Verluste auf 273,41 US-Dollar entfalten. Darunter müsste die Horizontalunterstützung bei 250,00 US-Dollar noch einmal einspringen. Auf der Oberseite könnte dagegen bei einem erfolgreichen Anstieg über die Vorwochenhochs eine weitere Kaufwelle an 396,50 US-Dollar bei Netflix zusammenkommen.

Netflix Inc. (Tageschart in US-Dollar)

Tendenz:
Chartverlauf

Wichtige Chartmarken

Widerstände: 320,01 // 331,08 // 336,65 // 361,68 // 359,41 // 373,55 US-Dollar
Unterstützungen: 307,31 // 298,06 // 280,81 // 273,41 // 261,06 // 250,00 US-Dollar

Fazit:

 

Optimisten könnten einen neuerlichen Long-Ansatz oberhalb von 336,65 US-Dollar in der Netflix-Aktie verfolgen, hierzu könnte das mit einem Hebel von 5,2 ausgestattete Open End Turbo Long Zertifikat WKN UL0AUV zum Einsatz kommen. Die mögliche Renditechance beliefe sich bei einem Anstieg an 396,50 Dollar auf satte 125 Prozent. Ziel des Scheins läge rechnerisch bei 13,05 Euro. Eine Verlustbegrenzung sollte aber das Niveau des 50-Wochen-Durchschnitts bei 307,31 US-Dollar vorläufig nicht überschreiten, woraus sich ein Stopp-Kurs im Schein von 4,80 Euro ergeben würde. Als Anlagehorizont sollten jedoch gut einige Monate zwingend einkalkuliert werden.

Strategie für steigende Kurse
WKN: UL0AUV Typ: Open End Turbo Long
akt. Kurs: 5,58 - 5,62 Euro Emittent: UBS
Basispreis: 275,54549 US-Dollar Basiswert: Netflix Inc.
KO-Schwelle: 275,54549 US-Dollar akt. Kurs Basiswert: 315,78 US-Dollar
Laufzeit: Open End Kursziel: 13,05 Euro
Hebel: 5,2 Kurschance: + 125 Prozent
Börse Frankfurt

Interessenkonflikt

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